Noch nie sind wir so herzlich empfangen worden!

Reise des Distrikts 88 nach Tiwi, Kenia, zu Asante e.V., dem Hilfsprojekt von Inner Wheelerin Christine Rottland (IWC Oberfranken), 8.8. bis 15.8.2022
responsive Image Eingangstor Kristina Academy, Tiwi
Montag, 8. August 2022: Das Eingangstor zur Kristina Academy leuchtet uns Besucherinnen in seinem freundlichen Orange, geschmückt mit einem großen roten Blumenherz entgegen. Langsam öffnet es sich. Gesang und rhythmisches Klatschen setzt ein. „Jambo, jambo bwana, habari gani, mzuri sana“, schallt uns in Kisuaheli aus vielen Kehlen entgegen. Mit diesem Lied heißt uns, die deutschen Inner Wheel-Freundinnen von Mama Kristina, ein Empfangskomitee aus Kindern und Personal der Academy herzlich willkommen! Unter ihnen die strahlende Christine Rottland, die Ehrenvorsitzende und Gründerin des Vereins, die uns im Takt der mitreißenden Musik auf den Schulhof führt. Für uns 16 Besucherinnen steht fest: Noch nie sind wir so herzlich empfangen worden!
Auf dem Schulhof dürfen wir in erster Reihe Platz nehmen. In den nächsten beiden Stunden werden wir immer wieder aufs Neue überrascht: Bunte Sträuße aus Bougainvillea-Blüten und eigens für uns angefertigte Gewänder werden uns als Geschenke überreicht, Tänze aufgeführt, Akrobaten zeigen ihre Geschicklichkeit - zu unserer Begeisterung und der der 650 Kinder, die atemlos ihren Darbietungen folgen. responsive Image
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responsive Image Zahlreiche Begrüßungs- und Vorstellungsreden informieren uns ausführlich über die hehren Ziele der Academy, nämlich Waisenkindern in Tiwi durch eine Zukunft zu ermöglichen, und die praktische Umsetzung vom Kindergarten bis hin zu Gymnasium und Berufsausbildung. Fast 800 der 947 Schul- und Kindergartenkinder werden dabei von großzügigen Patinnen und Paten aus Deutschland finanziell unterstützt.
Die folgenden acht Tage, die wir bei Asante e.V. verbringen dürfen, versetzen uns in ein Wechselbad der Gefühle. Die Freundlichkeit und Offenheit, die uns von den Kindern, dem Personal und der kenianischen Bevölkerung entgegengebracht werden, ist überwältigend. Wo wir auch hinkommen, profitieren wir von der großen Wertschätzung, die sich Mama Kristina durch ihr liebevolles Engagement bei den Einwohnern von Tiwi erarbeitet hat. Wir erfahren über die Aufbauarbeit, die sie und ihre Familie jahrzehntelang Schritt für Schritt geleistet haben, die unterschiedlichen Hilfsprojekte, die unter dem Dach Asante e.V. gebündelt sind und auch die vielen Herausforderungen, die immer wieder und noch auf den Verein warten.
Wir besuchen am Dienstag den Kindergarten Little Kristina, besichtigen die Räume, sprechen mit dem Personal und den Kindern, wenden uns in vielen Fragerunden an Christine Rottland und ihre Tochter Susanne und bekommen detailliert Auskunft. responsive Image Am Mittwoch sind wir zu Gast beim Selbsthilfe-Projekt „Engel für Afrika“, mit dem 74 selbstbewusste kenianische Frauen durch ihre Häkelarbeit in Hilfe-zur-Selbsthilfe das Auskommen ihrer Familie sichern. responsive Image responsive Image responsive Image Das private Medical Centre des kenianischen Arztes Dr. Sammy ist nachmittags unser Ziel. Asante e.V. will ihn mit Hilfe von Inner Wheel Distrikt 88 beim Aufbau einer Geburtshilfestation unterstützen. Frauen soll hier eine sichere Geburt gewährt und sexuelle Aufklärung, Verhütung und Prävention angeboten werden. responsive ImageBetroffen besuchen wir an nächsten Tag in einem Randbezirk die staatliche Grundschule Mwamivi mit fast 600 Kindern. Sie befindet sich in einem katastrophalen Zustand: Hier werden die 98 Erstklässler von einem Lehrer in einer undichten Baracke ohne Schulmöbel und Lehrmaterial unterrichtet! responsive ImageZum Glück führt Asante e.V. hier und an weiteren zehn staatlichen und privaten Schulen seit Beginn der Corona-Pandemie für fast 5000 Kinder eine Schulspeisung durch. responsive Imageresponsive ImageDie Anzahl der Schulinder hat sich in den staatlichen Schulen seitdem fast verdoppelt, denn hier bekommen die Kinder zweimal am Tag nahrhaftes Essen. Auch um das fehlende Trinkwasser kümmert sich der Verein und lässt es in entfernte Schulen liefern, damit die Kinder keinen Durst leiden. Was für einen Kontrast stellt diese verwahrloste staatliche Schule zur Kristina Academy dar, wo fröhliche und satte Kinder in der Pause über den gepflegten Schulhof stürmen!
Ein weiteres Hilfsprojekt von Asante e.V. erwartet uns am Samstag: Wir dürfen aktiv an der Nahrungsmittelausgabe für Waisenkinder und den Familien, die sie aufgenommen haben, teilnehmen. Reis, Bohnen, Fett uvm. erhalten die EmpfängerInnen, die gesittet anstehen und dann die schwere Last nach Hause schleppen. Gesorgt wird hier auch für Mütter mit Kindern mit Zerebralparese. Offensichtlich zeigt sich, welche Bereicherung die von Asante e.V. geplante Geburtshilfestation zukünftig sein wird. responsive Image Montag, 15.8.22. Der letzte Tag unseres Besuches bringt einen weiteren erschütternden Höhepunkt mit sich: Wir wandern durch ein weitläufiges Gelände, über das sich die Ortschaft Tiwi zieht. Gefolgt von einer Vielzahl neugieriger Kinder begegnen wir vielen notleidenden Menschen, die in baufälligen Lehmhütten leben und kaum ihren Lebensunterhalt sichern können. Wie z.B. dem Großelternpaar, das durch Rösten von Cashew-Kernen und Palmblatt-Flechtarbeiten die ihnen anvertrauten Enkelkinder durchzubringen versucht, oder der ausgemergelten Mutter, die vor ihrer baufülligen Lehmhütte sitzt und durch Steine zerklopfen mühevoll Schotter für den Straßenbau herstellt . responsive Image Die 4000 KS (umgerechnet 40 Euro), die sie monatlich dafür erhält, investiert sie in Nahrung und in ihre Familie. Einer ihrer Söhne kann so zur Schule gehen. Spontan findet sich für den intelligenten Jungen unter uns eine Patin, die ihm die weitere schulische Ausbildung in der Kristina Academy finanzieren wird. Abends fragen wir uns, wie lange Handgelenke diese schwere Arbeit aushalten können - und was bei Wegfall der Arbeitskraft der Mutter auf die Familie zukommt.
Nach acht emotional aufrüttelnden und auch anstrengenden Tagen geht unser Aufenthalt in Tiwi bei Asante e.V. zu Ende. Wir dürfen nun in unser heimatliches Deutschland, unsere sauberen Wohnungen, zu unseren vollen Kühl- und Kleiderschränken zurückkehren. Die gewonnenen Eindrücke und Erlebnisse aber werden wir in unseren Herzen behalten und diesen Besuch nicht vergessen! Wir werden zukünftig Botschafterinnen für dieses außerordentliche Hilfsprojekt sein, das unsere Inner Wheel-Freundin Christine Rottland im Angesicht der Not der Kinder und Familien in Kenia als Lebenswerk zielstrebig auf die Beine gestellt hat und das jeder Unterstützung wert ist. responsive ImageFotos: Dr. Christine Bronsch/Ilse Wagner/Dr. Ines Pelzl
Liebe Inner Wheel-Freundinnen im Distrikt 88 und deutschlandweit,
werdet Patin für eines dieser armen Kinder und unterstützt Asante e.V. bei seinen Hilfsprojekten! Eure Hilfe kommt an und verändert Menschen und Land!
Dr. Ines Pelzl, IWC Nürnberg
Weitere Informationen zum Verein Asante e.V. finden Sie hier: https://asante-ev.de/